ÂME dj set @ CAPRICES FESTIVAL Switzerland 06-04-2024 by LUCA DEA [Modernity stage]
Zwischen Gipfeln und Grooves: Wenn Âme die Alpen vibrieren lässt
Wer jemals erleben wollte, wie elektronische Musik die Grenze zwischen Naturerlebnis und Clubkultur aufhebt, fand am 6. April 2024 im Schweizerischen Crans-Montana die perfekte Antwort: Âme im DJ-Set auf der legendären Modernity Stage des Caprices Festival. Die Kombination aus hochkarätiger Techno– und House-Ästhetik, kristallklarer Bergluft und einem Panorama, das die Schweizer Alpen wie eine lebendige Bühnenkulisse wirken lässt, machte diesen Auftritt zu einem jener Momente, die zugleich flüchtig und unvergesslich sind. Die Aufzeichnung, präsentiert von LUCA DEA, hat dem Ereignis zusätzlich ein digitales Echo verliehen, doch die Magie vor Ort blieb unverwechselbar: ein Tanz auf 2.000+ Höhenmetern, angetrieben von tiefer Bassenergie und feinen melodischen Verästelungen.
Die Bühne über den Wolken: Kontext und Kulisse
Das Caprices Festival gilt seit Jahren als Sehnsuchtsort für Liebhaber elektronischer Klänge, nicht zuletzt wegen seiner Modernity Stage – einer gläsernen Konstruktion, die Tageslicht, Bergspitzen und Zuschauer zu einer audiovisuellen Einheit verschmilzt. In Crans-Montana, einem bekannten Ort im Wallis, der wintersportliche Eleganz und sommerliche Weite vereint, spielt die Musik nicht nur auf einer Bühne, sondern im Dialog mit der Landschaft. Crans-Montana ist in diesem Sinn mehr als ein Austragungsort; es ist akustischer Resonanzraum. Das Auge wandert von den DJ-Decks über die Tänzer bis hinaus ins Licht – eine Erfahrung, die sich sonst nur schwer reproduzieren lässt.
Âme: Kuratoren des Moments
Âme sind seit den frühen 2000ern eine verlässliche Quelle für Sets, die gleichermaßen Körper wie Geist adressieren. Das Projekt ist eng mit dem Berliner Label Innervisions verknüpft, dessen Signatur seit jeher eine schwebende, oft melodisch getönte, doch clubtaugliche Form von House und Techno ist. In der DJ-Konstellation entwickeln Âme eine besondere Kunst des Spannungsbogens: lange Übergänge, harmonische Mixe und dramaturgisch platzierte Peaks. Wer am 6. April 2024 auf der Modernity Stage stand, konnte dieses Handwerk in Reinform erleben – getragen von subtilen Akkorden, warmen Bässen und Rhythmen, die ebenso präzise wie organisch wirkten.
Sound, der atmen darf: Dramaturgie eines Berg-Sets
Im alpinen Tageslicht entfalten Tracks eine andere Wirkung: Hi-Hats funkeln buchstäblich, Subbässe rollen nicht nur durch den Raum, sondern über Talflanken hinweg. Âme nutzen diese Kulisse, um mit Dynamik und Raum zu spielen. Wo in dunklen Clubs das Licht den Raum begrenzt, öffnet sich hier die Klangbühne. Der Mix arbeitet mit geduldigen Steigerungen, die sich nicht in schnellen Drops entladen, sondern wie ein Anstieg auf einen Gipfel wirken: Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, bis der Ausblick sich plötzlich und unbestreitbar weitet. Die Modernity Stage, berühmt für ihre gläserne Architektur, verstärkt diesen Effekt – man hört nicht nur, man sieht, wie der Groove die Menge synchronisiert.
Stilistisch lagen die Schwerpunkte zwischen hypnotischem Deep House, atmosphärischem House und technoiden Akzenten. Dabei war das Set zu keinem Zeitpunkt ornamental. Âme arbeiten minimalistisch im besten Sinn: Es gibt viel Raum für das Wesentliche – Kick, Bass, Motiv –, aber auch für Nuancen, die erst im zehnten Takt ihre Wirkung entfalten. Dieses Spiel mit Erwartung und Erfüllung ist ein Markenzeichen, das auf der Modernity Stage besonders gut funktioniert, weil jeder Layer, jede kleine Variation im offenen Tageslicht akustisch „sichtbar“ wird.
Die Rolle der Kuratierung: Von Innervisions zur Modernity Stage
Âme sind nicht nur DJs, sie sind Kuratoren eines bestimmten Gefühls. Sie verbinden Katalog-Wissen, Label-DNA und zeitgenössisches Clubgespür zu Sets, die wie ein Fluss wirken: Es gibt Quellen, Mäander, Stromschnellen – und doch nie das Gefühl, die Orientierung zu verlieren. Dass ein solcher Ansatz auf einer Bühne, die den Blick in die Ferne förmlich erzwingt, besonders stimmig ist, liegt auf der Hand. Innervisions-Geschmackssicherheit trifft auf die besondere Akustik eines Glasraums in großer Höhe: Das Ergebnis ist ein Hörerlebnis, das Erinnerungswert hat, weil es über den Moment hinausweist.
Publikum, Energie, Augenblicke
Was bleibt, sind Bilder: lachende Gesichter im Gegenlicht, Hände in der Luft, Kondenswolken aus Atem, die im Halbdunkel des Nachmittags sichtbar werden, Sonnenstrahlen, die auf den Mixer treffen, und jener Augenblick kollektiver Erkenntnis, wenn Âme eine harmonische Wendung setzt, die alle gleichzeitig erfasst. Ein DJ-Set wie dieses ist mehr als die Summe der Tracks; es ist eine soziale Choreografie. Die Aufführung am 6. April 2024 war ein Musterbeispiel dieser Kunst – getragen von der Sorgfalt im Mix, der Feinsinnigkeit des Track-Flusses und der magnetischen Wirkung der Landschaft.
Fragen & Antworten zum DJ Set
Wer sind Âme?
Âme ist ein deutsches Produzenten- und DJ-Duo, das eng mit dem Berliner Label Innervisions verbunden ist. Sie sind bekannt für melodisch-hypnotische Clubmusik zwischen House und Techno.
Was macht die Modernity Stage besonders?
Die Modernity Stage ist eine gläserne Bergbühne des Caprices Festival in Crans-Montana. Tageslicht, Alpenpanorama und exzellenter Sound verschmelzen hier zu einem einzigartigen Erlebnis.
Wann fand das Set statt?
Am 6. April 2024 (06-04-2024). Die klare Datumsangabe ist wichtig, da 06-04 in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich gelesen wird.
Was unterscheidet ein DJ-Set von einem Live-Set?
Im DJ-Set werden vorproduzierte Tracks gemixt, während beim Live-Set häufig eigenes Material in Echtzeit mit Instrumenten, Controllern oder Synthesizern performt und neu arrangiert wird.
Welche Musikstile prägten das Set?
Ein fließender Mix aus Deep House, House und Techno – atmosphärisch, warm und mit dramaturgisch gesetzten Höhepunkten.
Wie passt die alpine Kulisse zur Clubkultur?
Die Offenheit der Landschaft erweitert das Hören: Klang bekommt buchstäblich mehr Raum. Gleichzeitig erzeugt das Panorama ein Gefühl von Gemeinschaft, das den Dancefloor noch intensiver macht.
Faktisches
- Datum des Auftritts: 6. April 2024 – mitten in der Frühjahrsedition des Caprices Festival.
- Ort: Crans-Montana im Wallis, eingebettet in die Schweizer Alpen.
- Format: DJ-Set von Âme – ein Fokus auf selektiertem, dramaturgisch angeordnetem Repertoire.
- Soundcharakter: Melodisch, tiefgründig, tanzbar; Brücke zwischen House und Techno.
- Bühne: Modernity Stage – Glasarchitektur mit Tageslicht und 360-Grad-Panorama.
- Kuratorischer Hintergrund: Nähe zum Label Innervisions prägt Auswahl und Ästhetik.
- Publikumswirkung: Lang aufgebaute Peaks, die kollektiv getragen werden, statt schneller Drop-Feuerwerke.
- Kulisse als Akteur: Die Landschaft von Crans-Montana wird Teil des Erlebnisses – sehen, hören und fühlen im Gleichklang.
Kritische Analyse
So spektakulär die Modernity Stage ist, so drängen sich Fragen auf: Zunächst die nach Nachhaltigkeit. Festivals in großer Höhe benötigen Infrastruktur, Transport und Energie. Auch wenn viele Veranstalter ihre CO₂-Bilanz verbessern, bleibt der Zielkonflikt zwischen Reiselust, Eventkultur und ökologischem Fußabdruck bestehen. Ein Ansatz könnte sein, An- und Abreise stärker zu bündeln, lokale Anbieter einzubinden und stromintensive Elemente weiter zu optimieren.
Zweitens steht die Balance zwischen Exklusivität und Zugänglichkeit im Raum. Die Modernity Stage hat ikonischen Status; nicht jeder kann sich die Reise und Tickets leisten. Die von LUCA DEA verbreitete Aufzeichnung demokratisiert das Erlebnis zwar, doch sie ist nie identisch mit der Präsenz vor Ort. Das wirft die kulturpolitische Frage auf, wie Clubkultur zwischen Live-Erlebnis, Streaming und Archiv funktionieren soll: Kommt eine Verwässerung der „Aura“ zustande, oder eröffnen sich neue Formen der Teilhabe?
Drittens: der kuratorische Kanon. Sets wie jenes von Âme bilden Trends ab – und erzeugen sie zugleich. Diese Doppelrolle führt mitunter zu Homogenisierung, wenn bestimmte Sounds sich rasch verbreiten. Gerade Innervisions-Ästhetik hat eine starke Prägekraft. Die Kunst besteht darin, Überraschungen zu erlauben, Risiken einzugehen und das Rastern von Genres aufzubrechen. Ausgerechnet ein frei wirkender Ort wie die Modernity Stage bietet dafür eine Chance: Die Weite der Landschaft kann sinnbildlich für die Weite des musikalischen Horizonts stehen.
Nicht zuletzt sind technische Aspekte zu bedenken: Transparente Architekturen reagieren sensibel auf Temperatur, Wind und Feuchtigkeit. Das verlangt vom Produktionsteam höchste Aufmerksamkeit – von der Akustikbehandlung bis zur Entkopplung von Subbässen. Wenn es gelingt, entsteht der Eindruck eines „natürlich“ klingenden Raums, in dem ein Kickdrum nicht hart, sondern körperlich warm wirkt. Das Set von Âme nutzte diese Bedingungen hörbar – und zeigte, wie sehr Details den Gesamteindruck prägen.
Fazit
Âmes DJ-Set auf der Modernity Stage des Caprices Festival am 6. April 2024 war eine Feier der Feinabstimmung: zwischen Mensch und Natur, zwischen kuratorischem Anspruch und körperlicher Unmittelbarkeit, zwischen Label-DNA und Augenblick. Die alpine Kulisse machte den Klang größer, ohne ihn zu übertönen; die Glasarchitektur ließ den Tag Teil des Sets werden. Wer elektronische Musik als kulturelle Praxis versteht, erkennt hier ein exemplarisches Ereignis: Der Dancefloor öffnet sich – geografisch, akustisch, sozial. Und Âme bleiben das, was sie seit Jahren sind: Meister einer Spannung, die nicht in Effekten verpufft, sondern sich in Erinnerung einschreibt.
Quellen der Inspiration
- Âme – Wikipedia
- Caprices Festival – Wikipedia
- Crans-Montana – Wikipedia
- Swiss Alps – Wikipedia
- Innervisions – Wikipedia
- Techno – Wikipedia
- Deep House – Wikipedia
- Diskjockey – Wikipedia
WICHTIG
Du solltest übrigens gerade weil die Künstler mit Streaming nicht gerade viel verdienen, sie am besten direkt unterstützen. Viele Künstler haben die Möglichkeit für Spenden. Mit dem Spendenbutton unter dem Video kannst du z.B. den Klubnetz Dresden e.V. unterstützen. Definitiv solltest Du Auftritte besuchen und wenn Du einen Plattespieler hast, kaufe die besten Tracks auf Vinyl!



























































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