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Roman Flügel

BIOGRAPHIE

Einer der größten Namen in der deutschen elektronischen Musikszene. Seit den frühen 1990er Jahren aktiv, ist Flugel ein Chamäleon, das viele Stile von Ambient/Idm bis House, Techno, Electro und Leftfield besucht. Er arbeitet solo oder mit seinem langjährigen Partner Jorn Elling Wuttke… Angefangen hat alles mit einer dieser Chicago Trax Compilations auf DM/STREETSOUNDS. Als Reaktion auf seinen Durst nach mehr von diesen verrückten Beats aus Übersee und mit Blick auf sein knappes Budget, waren die größten Hits dieser dieser teuren importierten 12″-Singles bald in Form eines Kompendiums. Damit war die Büchse der Pandora geöffnet, auch für den sehr jungen Roman Flügel. Unschuldig
von seinem älteren Bruder geschenkt (“Er hatte wohl keine Ahnung, was er damit auslöste und Er hatte wahrscheinlich keine Ahnung, was er da auslösen würde und wollte mir nur neue Musik schenken”). Schillernde, ungeschliffene und fiebrige Tanzmusik, ausgestattet mit ein paar Drum-Machines und preiswerten Synthesizern, stellte für den kultivierten Musikschüler die ganze Welt auf den Kopf, für den kultivierten Musikschüler aus Darmstadt auf den Kopf. Nach mehreren Abenden in Sven Väths renommiertem Omen-Club, ein paar Kilometer weiter nördlich, und
war sein Entschluss gefasst. Die Erinnerungen an die Atmosphäre bei den legendären Warp- oder Underground Resistance-Labelabenden zaubert seitdem ein Lächeln auf Flügels zartes Gesicht
seither ein Lächeln auf sein zartes Gesicht – ein Mann, der auch als Literaturdozent eine gute Figur machen würde, Dichter oder Denker machen würde. “Der Bass von LFO, wenn sie erst einmal ihr riesiges Equipment aufgebaut hattenEquipment aufgebaut hatten, war unglaublich”, sagt er lachend.

Es dauerte nicht lange, bis das gut geschulte Ohr mehr als nur klassische Melodien. Nach und nach sammelte er ein umfangreiches Equipment, brachte seine ersten Klangexperimente und genug Mut, um ein Demotape an Indie Fan (so nannten Musikzeitschriften wie Zillo damals solche Leute) Jörn Elling Wuttke zu geben. Letzterer war ein bekanntes Gesicht in der Darmstädter
Musikszene und begeisterte sich oft für neue elektronische Musik. In ihm hatte er den richtigen Partner gefunden und Wuttke konnte seinen gebannten Ohren kaum trauen.

DJs und Delirium-Plattenverkäufer Ata und Heiko MSO aus Frankfurt empfanden dasdasselbe. Zuerst dachten sie, jemand würde sich über sie lustig machen. Es klang zu
authentisch und einzigartig. Die Musik, die Flügel und Wuttke bei ihrem Label Ongaku und Klang Elektronik als Acid Jesus oder besser gesagt als Alter Ego,
konnte unmöglich aus dem kleinen Nachbarstädtchen Darmstadt kommen. In Frankfurt musste man bei dieser Art von Sound an Detroit denken. Der Rest ist Geschichte und schmiedeten eine fast heilige Allianz. Apropos heilig: ein schwüler Sommertag, ein Kasten Bier Kiste Bier und ein Studio in einer Garage genügten, um ein neues Label namens ein neues Label namens Playhouse for Holy Garage zu gründen und das gewisse “Überraschungsmoment” zu schaffen, das noch heute die House-Clubs begeistert. Mitstreiter wie Isolée, Don Disco alias Losoul und Ricardo Villalobos machten das Label zur ersten Adresse. So ging es weiter, Geschichte wurde geschrieben und die neunziger Jahre vergingen wie im Fluge. Sein Studium der Musik stand im Weg: “Es schien irgendwie überflüssig, nur den ganzen Tag Kirchensonaten zu analysieren, wenn um mich herum so viele interessante Dinge um mich herum passierten. Als dann auch noch das einzige Semester über moderne Musik gestrichen wurde, beschloss ich, die Universität zu verlassen.” Zum Glück für uns alle, eigentlich. Die Produktivität des elektronischen Intellektuellen ist nahezu und Roman Flügel, der Produzent, DJ und Label-Mitinhaber von Ongaku/Klang/Playhouse, ist mittlerweile ein sanfter Riese in der deutschen Elektro-Szene. Mit seinem ganz persönlichen Stil und dem Privileg, sich unabhängig von den üblichen Zwängen der Musikindustrie. Ein Freigeist statt ein Schaf. Sein Soloprojekt als Soylent Green (siehe das aktuelle “La Forca Del Destino”-Kompendium) ist ebenso ein Muss wie sein Alter Ego-Projekt mit Wuttke, das Techno bis ins kleinste Detail rigoros bejaht. Er und Wuttke zählen auch zu den Lieblingsproduzenten von Techno-Teuton Sven Väth, der das das Team buchte, um eine Reihe seiner eigenen Musik zu produzieren. Romans Arbeiten als Eight Miles High und Ro 70 zeigen seine ruhigere Seite, während die Remixe (z.B. für Daft Punk, The Human League, Primal Scream, Pet Shop Boys, Kylie Minogue) und Tracks unter eigenem Namen (man denke nur an den Arcade-Rave von “Geht’s
Noch”) sind leichte Dancefloor-Affirmationen.

Dafür setzt sich Roman auch in seinem Job als Entertainer ein. Erprobt und erprobt durch den Stadion- und Pop-Hit “Rocker”, können Flügel und Wuttke stolz sein stolz darauf sein, mit ihrem Live-Set jedes Auditorium der Welt in Brand zu setzen. DJ Roman Flügel kann das gleiche von sich behaupten. Sei es bei seinen Sets im Offenbacher Robert-Johnson, im Amnesia auf Ibiza oder im Berliner Tollhaus Berghain/Panorama Bar: Statt in belang- und bedeutungslosen Fahrstuhlklicks zu verschwinden, macht er macht er sich lieber auf den Weg durch 20 Jahre “Rave”. Zeitgenössische Musik, die bleependen House oder schrägen Techno trifft auf futuristische Italo-Disco und Elektronika ohne jede Herkunft. Es gab eine Zeit, da nannte man diese Es gab eine Zeit, in der man diese Art von Sound Acid House nannte, billiger im Dutzend auf Compilations veröffentlicht. Es dreht sich der Kreis wieder.