paulkalkbrenner

Paul Kalkbrenner

BIOGRAPHIE

Der Berliner Paul Kalkbrenner ist ein internationales Ausnahmetalent. Tatsächlich ist er mit sieben Studioalben und mehr als 2,3 Millionen Facebook-Fans einer der größten Superstars des Techno. In einer Zeit, in der die großen Drops von EDM und kuchenwerfenden DJs zu regieren scheinen, kann er mit den Besten raven.
Er kann mit den Besten von ihnen raven, seine Arme bis zum vollen Dancefloor-Delirium heben, aber sein Kopf wird nie richtig abdrehen.

Die anspruchsvollen Kompositionen von Paul Kalkbrenner sind voller Energie. Sie sind dazu da, den Hörer aus dem Alltag, aus dem wöchentlichen Trott, in den Rausch zu entführen – in Kunst, Ekstase, absurde Freundschaft, Hoffnung und Liebe.

Als 1989 die Berliner Mauer fiel, war Kalkbrenner gerade 12 Jahre alt. Er erlebte, wie Ostberlin zum anarchischen Spielplatz für eine zuvor unterdrückte Generation wurde, die sich gerade von einem übermächtigen Staat befreit hatte. Techno-Musik wurde zu einem Ausdrucksmittel und für viele, auch für Paul, zum Soundtrack der deutschen Wiedervereinigung. Im Herbst 1992 begann er, zusammen mit seinem Freund Sascha Funke, in lokalen Jugendclubs aufzulegen. Schon bald legten Paul und Sascha entweder auf oder sammelten wie besessen Platten, als die erste Flutwelle elektronischer Tanzmusik über die Tanzflächen in den bald legendären Berliner Clubs Tresor, Planet, Walfisch und e-werk schwappte.

Mit 18 nahm er einen Job beim deutschen Fernsehen an und verbrachte seine Tage damit, in den Redaktionsräumen zu sitzen und zuzusehen, wie die biederen deutschen Parteien ihre Bundesparteitage abhielten. Damit verdiente er genug Geld, um sich Equipment zu kaufen und eigene Tracks zu produzieren. So viel Spaß das Auflegen auch machte, Paul wollte seine eigene Musik live spielen.

Seine ersten Tracks wurden 1999 auf Ellen Alliens neu gegründeten Label Bpitch Control veröffentlicht. Im Gegensatz zu den dunkleren, monotonen Klängen, die zu dieser Zeit den Techno prägten, war Pauls Musik melodischer und mit einem warmen, dubbigen Gefühl angereichert. Nach einer Reihe von 12″-Singles erkannte Paul, dass er besser geeignet war, Alben zu produzieren – im Jahr 2000 veröffentlichte er „Superimpose“, gefolgt von „Zeit“ ein Jahr später. Sein drittes Album „Self“ aus dem Jahr 2004 fand auch jenseits der Tanzfläche Anklang und hob die filmische Qualität seiner Musik auf neue Höhen – ein Hinweis auf das, was noch kommen sollte.

2004 nahm der Berliner Filmregisseur und bekennende Kalkbrenner-Fan Hannes Stöhr Kontakt zu Paul auf. Er plante einen Film über einen Elektronik-Musiker in der Berliner Techno-Szene um das Jahr 2000 zu drehen und wollte, dass Paul den Soundtrack des Films produziert. Als sich das Drehbuch für den Film entwickelte, schlug Hannes vor, dass Paul perfekt für die Hauptrolle sein könnte.

Zusammen mit seinem alten Freund Sascha Funke zog er für ein halbes Jahr nach Aix en Provence. Dort, weit weg vom tristen Berliner Winter, produzierte Paul einige seiner bisher vielfältigsten und reifsten Kompositionen, die später den Soundtrack für Berlin Calling bilden sollten, den er nach seiner Rückkehr nach Berlin zu drehen begann. Das Ergebnis ist eine unkonventionelle, aber herausragende Leistung. Irgendwo zwischen Paul Kalkbrenner und seiner Figur „Ickarus“ entwickelte sich ein intimer Dialog zwischen Schauspieler und Publikum.

Berlin Calling wurde zu einem Überraschungshit und zu einem deutschen Kultfilm. Er zog Zuschauer in ganz Europa an und lief mehrere Jahre lang auf der großen Leinwand im Berliner Central Kino. Der Soundtrack wurde mit Platin ausgezeichnet und die Single „Sky and Sand“, mit der Stimme seines Bruders Fritz Kalkbrenner, hielt sich über 121 Wochen in den deutschen Single-Charts – ein deutscher Rekord.

Ende 2009 trennte sich Paul von seinem langjährigen Label Bpitch Control und gründete sein eigenes Independent-Imprint Paul Kalkbrenner Musik. Es folgten eine ausverkaufte Europatournee und ein Dokumentarfilm. Mit Hilfe des Berlin Calling-Teams, Max Penzel und Hannes Stoehr, wurde 2010 – A Live Documentary“ mit 8 Kameras bei 15 Live-Shows gedreht und mit Computergrafiken der Pfadfinderei (die auch an Berlin Calling mitgearbeitet haben) versehen. Die Dokumentation bleibt ein intimer Einblick in Pauls Leben auf der Straße, gespickt mit seinem trockenen, trockenen Humor.

Zwischen Juni 2011 und November 2012 veröffentlichte Paul sein fünftes und sechstes Studioalbum „Icke Wieder“ und „Guten Tag“. Diese beiden im Eigenverlag erschienenen Alben sind Pauls bisher meistverkaufte Alben – beide erreichten die Top 5 in seiner Heimat Deutschland, „Guten Tag“ toppte auch in der Schweiz die Charts.

Nicht einer, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht, ging Paul bald darauf wieder ins Studio – aber dieses Mal mit der bewussten Entscheidung, sich Zeit zu nehmen und neue Wege seines Sounds zu erkunden. Während er an neuen Tracks arbeitete, Samples drehte und experimentierte, wurde er von der deutschen Bundesregierung gebeten, eine Headliner-Live-Show vor dem Brandenburger Tor in einer historischen Zeremonie zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls zu spielen: ein weiterer Meilenstein in Pauls Karriere. Der gerahmte Dankesbrief, den er danach von der Regierung erhielt, hat einen besonderen Platz in seiner Wohnung.

Nachdem er 15 Jahre lang auf Independent-Labels veröffentlicht hatte (10 Jahre bei Bpitch Control und 5 Jahre auf seinem eigenen Label), entschied sich Paul, den nächsten Schritt zu machen und unterzeichnete im März 2015 einen langfristigen Vertrag mit Sony Music International/Columbia. Begeistert von diesem neuen Kapitel in seiner Karriere und angestachelt von dem Druck, den ein solcher Deal normalerweise mit sich bringt, ging Paul zurück in sein Studio, um sein siebtes Studioalbum fertigzustellen und eine neue Live-Show zu kreieren.

Das treffend „7″ betitelte Album wird im August 2015 über Columbia Records veröffentlicht und es sieht Paul zum ersten Mal seit seiner chartstürmenden und rekordbrechenden Single „Sky and Sand“ mit Gesang arbeiten. Musikalisch so kompromisslos wie alle seine bisherigen Arbeiten, markiert „7″ den Beginn des nächsten Kapitels in Paul Kalkbrenners erstaunlicher Karriere.