Amapiano
Amapiano ist ein südafrikanisches House‑Subgenre mit Einflüssen aus Kwaito, Deep House und Jazz; geprägt von warmen Piano‑Riffs, rollender Bassline und der markanten Log‑Drum bei moderatem Tempo.
Kurzdaten
| Merkmal | Inhalt |
|---|---|
| Genre | Elektronische Tanzmusik / House |
| Herkunft | Südafrika (Gauteng; Townships um Johannesburg/Pretoria) |
| Entstehung | Frühe 2010er |
| Verwandte Stile | Kwaito, Deep House, Gqom, Afro‑House |
| Typisches Tempo | ca. 110–115 BPM |
| Kernsound | Piano‑Licks, luftige Pads, synkopierte Grooves, Log‑Drum‑Bass |
Begriff und Herkunft
Der Begriff „Amapiano“ stammt aus isiZulu/isiXhosa und bedeutet „(die) Klaviere“. Er verweist auf die zentrale Rolle von Klavier‑ bzw. E‑Piano‑Melodien im Genre. Entstanden ist Amapiano in den Townships der Provinz Gauteng; die frühe Szene formte sich als lokale, experimentelle Club‑ und Straßensound‑Bewegung.
Stilmerkmale
Charakteristisch sind melodische Piano‑Riffs, tiefe, runde Basslines und die percussive Bass‑Textur der Log‑Drum, oft in einem groovigen Midtempo von etwa 110–115 BPM. Der Rhythmus ist meist shufflig und synkopiert statt streng „four‑to‑the‑floor“, mit dezenten, organischen Percussions und luftigen Synth‑Pads.
Geschichte
Amapiano formierte sich in den frühen 2010ern aus lokalen House‑Strömungen, Kwaito‑Ästhetik und Jazz‑Harmonien. Die Verbreitung lief zunächst informell über Taxis, Mixtapes, WhatsApp‑Gruppen und Rooftop‑Sessions, bevor Social Media und Streaming Mitte/Ende der 2010er den internationalen Durchbruch beförderten.
Verbreitung und Rezeption
Ab circa 2019 gewann Amapiano über Afrika hinaus in Europa, UK und den USA an Sichtbarkeit, unterstützt durch virale Tanz‑Challenges und Club‑Edits. Heute ist Amapiano in Clubs, Festivals und Charts präsent und prägt Kollaborationen zwischen südafrikanischen und internationalen Artists.
Substile
Private School Amapiano betont Songwriting, Jazz‑Akkorde und sanftere Arrangements. Härtere Mikro‑Stile setzen stärker auf minimalistische Grooves, perkussive Bass‑Muster und cluborientierte Dynamik.
Sprache und Vocals
Gesungen und gechanted wird häufig in südafrikanischen Sprachen (u. a. Zulu, Xhosa, Sotho, Setswana) sowie Englisch. Vocals reichen von sparsamen Hooks bis zu vollwertigen Songstrukturen.
Einfluss und Tanz
Der Sound beeinflusst Mode, Tanz und Clubkultur; Choreografien und Signature‑Moves verbreiten sich über Social‑Plattformen. Producing‑Techniken und Sound‑Design (insbesondere die Log‑Drum‑Programmierung) sind stilprägend für moderne Afro‑Dance‑Produktionen.
Bekannte Vertreter
Zu den prägenden und populären Namen zählen u. a. Kabza De Small, DJ Maphorisa, MFR Souls, Vigro Deep und MDU aka TRP. Weitere Acts, DJs und Vocalists haben den Stil regional wie international weiterentwickelt.
































































