DISTILLERY Background
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DISTILLERY – Techno Club at its best
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Diese Distillery liegt weit außerhalb der Stadtgrenzen und ist einer der besten und interessantesten Clubs der Stadt. Das einzige Problem ist, dass Sie zuerst an den Türstehern vorbei kommen müssen, also machen Sie sich dem Anlass entsprechend schick. Sobald Sie drinnen sind, können Sie zu den Klängen von House und Techno im Morgengrauen tanzen. Der Club zieht namhafte DJs wie Sven Väth und Jeff Mills an.
Die Distillery in Leipzig ist einer der wichtigsten und dienstältesten Nachtclubs in Deutschland. Seit 25 Jahren ist es eine Säule der Stadt, mit einer bunten Geschichte von Partys und Aktivismus. Die “Tille”, wie der Club liebevoll genannt wird, ist bei den Leipzigern sehr beliebt, wurde von Baufirmen verschont und gilt als Teil des Stadtbildes.
Geschichte
Die Distillery war 1995 einer von mehreren Clubs in Leipzig. Mensch taucht hier tiefer in die Szene ein, geht an den offensichtlichen oder zugänglichen Orten vorbei und lernt dann die wirklich besonderen Clubs kennen.
Der Club hat eine gut an die sehr warme, einladende Atmosphäre. Die meisten Underground-Partylocations, sind sehr dunkel, industriell und stinken. Die Distillery befand sich in einem ehemals verlassenen Gebäude, war aber auch damals sehr schön eingerichtet, vor allem in der oberen Etage an der Bar, wo man sich wie in einer gemütlichen Umgebung fühlte. Es war nicht das, was mensch erwartet hatte, es war, als wäre der Club ein Wohnzimmer von jemandem.
Natürlich war die Atmosphäre auf der Tanzfläche wild und intensiv. Es sind immer lustige, ausgefallene Menschen da. Zum Start, Mitte der 90er Jahre war die ganze Techno-Sache sehr neu. Damals war alles ein bisschen rätselhaft, im Gegensatz zu heute, wo sogar unsere Eltern wissen, was Techno ist! Es war interessant, denn es waren viele verschiedene Sprachen auf der Tanzfläche zu hören. Leipzig ist eine sehr kosmopolitische Stadt, aber vor 20 Jahren war es ungewöhnlich, dass man so viele verschiedene Menschen auf öffentlichen Plätzen antraf.
Die Distillery überlebt, weil sie zu einer Institution geworden ist. Sie hat sich immer wieder einem neuen, jüngeren Publikum geöffnet, was wichtig ist, um in der elektronischen Musikszene relevant zu bleiben, da sich das Publikum über die Generationen hinweg sehr schnell verändert. Das liegt an der Qualität der Künstler, aber auch an der Gemeinschaft, die sich um den Club gebildet hat. Diese Gemeinde hat für den Club gekämpft, als er aus politischen Gründen geschlossen wurde oder als einige Bauträger im Begriff waren, den Ort zu übernehmen. Es war eine schwierige Zeit für den Verein, aber es gelang ihm, die Menschen zu einer Demonstration vor dem Leipziger Rathaus zu bewegen.
Die Distillery ist ein verlassenes Gebäude, sie ist aus dem Nichts entstanden. Sie ist gewachsen, genau wie die Stadt um sie herum. Die Geschichte des Clubs ist wie die sehr schöne Geschichte von Leipzig: Junge Leute kommen, übernehmen einen verlassenen Ort, schaffen etwas Schönes und werden dann über die Grenzen der Stadt hinaus berühmt. Die Stadtverwaltung wirbt für Leipzig als einen sehr freien, offenen und kulturellen Ort. Die Distillery ist etwas, auf das die Stadt stolz sein kann, etwas Wertvolles und Wichtiges für die Identität Leipzigs.
Der örtliche Straßenbahnbetreiber der Stadt hat eine seiner Straßenbahnen nach dem Club beannt. Außerdem sind die Bushaltestellen draußen nicht nach Straßen, sondern nach Clubs benannt. In einem Block gibt es eine Gärtnerei namens Tilly, die von der Distillery inspiriert wurde. Die Menschen in der Stadt lieben Clubs.
Heutzutage sind die Clubs im Grunde genommen immer gleich, mit einem House-Raum oben und einem Techno-Raum unten. Im House-Raum sind die Stände niedrig und nah an den Leuten, so dass es sehr intim und direkt ist und man eine sehr enge Verbindung zum Publikum hat. Das hat nichts mit einem Club mit großen Räumen zu tun, wo man viele Lichteffekte auf einer großen Bühne hat. Der Technikraum ist derselbe, man ist näher am DJ, weil der Club nicht so groß ist. Wenn du elektronische Musik in Leipzig spielen willst, ist hier eine sehr unterhaltsame Nacht, garantiert.
In den frühen 90er Jahren war die Distillery ein illegaler Club ohne Strom-, Wasser- und sogar Abwasseranschlüsse. Der Club hatte zwei Generatoren, einen für die Beleuchtung des Clubs und einen für die Tonanlage. Manchmal, wenn vergessen wurde zu tanken, ging das Licht aus und der ganze Club wurde völlig dunkel, aber die Musik spielte weiter. Die Menge tanzt im Dunkeln, bis die Generatoren wieder eingeschaltet wurden. Um dies zu verhindern, wurden damals die Generatoren nachgefüllt, wenn sie in Betrieb sind, was eine ziemlich dumme Idee ist!
Einmal gab es eine Party in der alten Distillery, und irgendwie war wegen des Wetters ein großes Problem mit den Generatoren aufgetreten. Sie befanden sich in einem Raum im Keller, und irgendwie gelangten die Abgase nicht nach draußen, wie sie es hätten tun sollen. Vielen Leuten ging es schlecht danach und bei einzelnen wurde eine Kohlenmonoxidvergiftung festgestellt.
Hardfacts
Entstanden ist der Club im September 1992 auf dem Gelände der ehemaligen Kronen-Brauerei in der Biedermannstraße, in Leipzig-Connewitz, aufgrund einer Idee einiger Freunde. Daher stammt wohl auch der Name (englische Bezeichnung für Destillerie), obwohl in der Distillery nie Hochprozentiges gebrannt wurde. Die alte Location wurde aufgrund fehlender Konzessionen geschlossen (es fehlten vor allem Notausgänge), weshalb es diverse Protestaktionen von Veranstaltern und Gästen, unter anderem mittels Partys vor dem Leipziger Rathaus, gab. Daraufhin einigten sich die Betreiber mit den Behörden im September 1995 auf eine neue Location in der Südvorstadt. Seitdem befindet sich der Club in einem Gebäude auf einem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn in der Kurt-Eisner-Straße 108a.
Seit 2011 war die Distillery abermals von Schließung bedroht. Die bisherige Lage des Clubs – am Ende zweier Sackgassen, auf einem nicht mehr genutzten Bahngelände – wurde Teil eines großen Bebauungsplanes um den Bayerischen Bahnhof und den Citytunnel. Der Plan sieht vor, die Altenburger Straße und die Kurt-Eisner-Straße, die beide am Bahngelände enden, zu verlängern beziehungsweise auszubauen. Inzwischen liegt die Distillery direkt an einer viel befahrenen Straße. Darüber hinaus wurde 2012 die Ausschreibung eines kompletten Bebauungsplanes für das Bahngelände beschlossen. Im Zuge dessen sollte der Club weichen, da die Stadtverwaltung Schwierigkeiten bei der Vermarktung der Baugrundstücke sah.
Es folgten Petitionen und Demonstrationen, an denen auch der Ex-Oberbürgermeister und Ex-Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee teilgenommen hat. Sowohl Die Grünen als auch DIE LINKE haben sich im Stadtparlament für einen Erhalt des Clubs am alten Standort stark gemacht. Im Juli 2014 hat sich die Stadtverwaltung dann in ihrer „Rahmenvereinbarung für die Entwicklung des Stadtraums Bayerischer Bahnhof“ zum Erhalt der Distillery bekannt. Seit März 2019 ist jedoch sicher, dass der Club spätestens 2022 umziehen muss. Seitdem wird nach einem zukünftigen alternativen Standort gesucht, der nach wie vor im Leipziger Süden beheimatet sein soll.
Musikalische und kulturelle Entwicklung
In den letzten Jahren vollzog der Club eine musikalische Öffnung. Neben Techno und House haben auch Drum and Bass und andere Stilrichtungen der elektronischen Musik sowie Hip-Hop und Reggae ihren Platz im facettenreichen Programm gefunden. Viele nationale und internationale Künstler waren bereits zu Gast – von Carl Craig, Laurent Garnier, Jeff Mills, Dave Clarke, Sven Väth und Richie Hawtin über Ricardo Villalobos, Paul Kalkbrenner, Louie Austen und Steve Bug bis zu LTJ Bukem, Afrika Bambaataa, DJ Vadim, Blowfly, DJ Krush, DJ Koze, Storm, Kool Keith oder Princess Superstar. Die bekanntesten lokalen DJs, welche regelmäßig als Residents zu Gast sind, sind der Leipziger Deep-House-DJ und -produzent Matthias Tanzmann und der DJ und Produzent Daniel Stefanik
Im Inneren
Als der Club an seinen jetzigen Standort umzog, wurde die erste Party im Erdgeschoss gefeiert, es gab eine Bar ohne Ton. Es wurde sehr voll und da auch Musik gebraucht wurde, wurden Lautsprecher und ein CD-Player vorbereitet und einfach ein paar Lieder gespielt. Dies war unter anderem der Beginn des Housefloors in der neuen Distillery.
Normalerweise sind bei einer guten Party etwa 500-600 Gäste pro Nacht anwesend. Als Jeff Mills spielte, musste der Eingang geschlossen werden, weil tausend Leute im Club waren. Man konnte sich nicht bewegen, man konnte nicht einmal auf die Toilette gehen oder einen Drink nehmen. Es war die heißeste und vollste Party, die es dort gab. Aber der Abend war wirklich toll.
Zum Schluss könnte mensch sagen…
Die Distillery versteht sich auch im 28sten Jahr ihres Bestehens nach wie vor als Plattform für anspruchsvolle Musik und als Wohnzimmer für ihre Gäste. Diskriminierungsfrei von Geschlecht, Hautfarbe oder Schönheitsnormen. Wie schon seit Jahren ist hier der Anspruch im Allgemeinen, die Weiterentwicklung progressiver Musik in Verbindung mit visueller Kunst zu unterstützen und speziell Leipziger Künstler*innen und Veranstalter*innen einen Background für ihre Entfaltung zu geben.
Als Teil der noch jungen Clubkultur, wird hier der Job nicht losgelöst von der Gesellschaft und dem Umfeld begriffen. Musik und Kunst sind Werkzeuge, die Gesellschaft positiv zu verändern und gemeinsam eine bessere Zukunft zu erschaffen. Jedes Quantum positiver Energie, welches aus dem Wohnzimmer in die Welt hinausgeht, ist Motivation für die veranstaltende Crew, jede Clubnacht, die Menschen glücklich macht, bring ein Lächeln in ihr Gesicht.